Freitag, 11. Dezember 2015

Von Vätern und Kitas

Nun ist es soweit, nach über sechs Monaten Vollzeit an seiner Seite ist nun der Monat der Wahrheit gekommen. Seit Monatsanfang begrüßen und täglich die Schildkröte und ihre Freunde bei unserem Weg in die Selbstständigkeit des Sohnes.


Was mir einerseits ein bisschen Wehmut bringt, sorgt auf der anderen Seite aber auch für viel Freude. Wir haben Glück, die Gruppe ist momentan dank der Wintersaison und einem grassierenden Magen-Darm Infekt recht reduziert, so dass der Nachwuchs momentan selten mit mehr als 8 Kindern zugleich konfrontiert ist. Dadurch können erste Lieblingsspielsachen effektiv erkundet und priorisiert werden und auch von Seiten der beruflichen Betreuer ist mehr Zeit für den individuellen Bedarf vorhanden als zu anderen Zeiten (sein wird). Das alles hilft, zusammen mit der charakterlichen Neugier die ihm innewohnt um Ort und Zeit schnell zu vergessen. 
Bereits nach einer Woche war er mehrere Stunden alleine in der Einrichtung (nachdem Papa es satt hatte, in der Garderobe zu sitzen und in der Zeit lieber etwas Haushalt und Einkäufe erledigt hat) ohne, dass uns im Nachgang von größeren Unglücks(an)fällen berichtet wurde oder er ein solches Verhalten gezeigt hätte.

Was allerdings auffällt...das Kind ist PLATT. Aber sowas von!
Die Entfernung zur Kita ist mit dem Auto maximal 5 Minuten und zwei Ampelphasen, aber je nachdem genügt dies schon, um Junior ins Land der Träume zu befördern. Spätestens oben nach dem Ausziehen ist jedoch für mindestens zwei Stunden Sendepause angesagt, Verarbeitung von neuen Eindrücken und die generelle Anstrengung erfordern dringendes nachschlafen. 

Und sonst? 

Parallel zu uns werden noch zwei weitere Kinder eingewöhnt, der Jüngere bereits seit Anfang November. Hier werden nicht mehr als 30 Minuten Trennung von der Mama toleriert, aber auch der zweijährige Neueinsteiger ist vom Konzept Mama gehen lassen noch nicht restlos überzeugt...

Mir erscheint es so, als wäre es für unser Kind einfacher, weil zunächst eine bewusste Trennung von seiner Hauptnahrungsquelle und Lieblingsmama stattgefunden hat und jetzt eben "nur" die räumliche Veränderung neu hinzukommt, wenn auch im Zusammenspiel mit der Trennung von Papa. Letztere kennt er aber auch schon seit dem dritten Lebensmonat, so dass ich vermute, dass hier einfach beiden Elternteilen ein Grundvertrauen entgegengebracht wird, dass sie schon wiederkommen werden, wenn es nötig wird. Und was ein erfolgreich vom Baby zum Kleinkind aufgestiegenes Menschenexemplar ist, hat an sich selber anscheinend den Anspruch eine neue Umgebungsvariable problemlos adaptieren zu können.

Soviel zunächst erstmal von unserer Eingewöhnung, wir werden weitermachen so lange es geht. Eine Schließung ist trotz 70% an Magen-Darm erkrankter Kinder in der Gesamteinrichtung glücklicherweise noch nicht in Sicht, trotzdem beäugen natürlich auch wir die Situation genau zumal aktuell ein Salmonellen Fall bekannt wurde, so dass nun Gesundheitsamt und Einrichtung recht hektisch nach der Ursache forschen und alle Rückstellproben prüfen. 

Kinder, Kinder...

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