Samstag, 26. September 2015

Ein Mann, ein Kind, ein Großeinkauf Teil I

Sparen wie die Schwaben
Heute war es wieder so weit. Nach ausführlicher Schnäppchenrecherche stand in unserer Familie die Bevorratung mit Haltbarem sowie das Auffüllen von frischer Ware zum Wochenende an. Moment, darüber hatten wir doch schon ein Blog, oder?

Im Prinzip, liebe Leser, haben Sie natürlich recht. Allerdings haben die Umstände seit dem letzten Blog dazu doch recht gewandelt. War es bisher so, dass Großeinkauf bedeutete, dass Papa die Sachen einsammelt die Mama ihm zuruft, während Junior aus seiner Manduca das Ganze interessiert beäugte, ist es nun so, dass Papa und Junior das Abenteuer alleine bestehen müssen. Noch dazu hat mein Sohn einen mittlerweile arg erweiterten Bewegungsdrang, so dass allein der Versuch, ihn in eine Bauch- oder Rückenbinde zu schnallen von ihm als versuchte Freiheitsberaubung bewertet und geahndet wird. 

Bleibt also nur, den jungen Mann in die dafür vorgesehene Vorrichtung im Einkaufswagen zu platzieren.  Aber von vorne...

Eine große Drogeriekette hat die Wahrheit erkannt...
Nachdem die Nacht für meinen Geschmack (durch eine ungeschickte Bewegung seiner Mutter) viel zu früh für beendet erklärt wurde, torpedierte nach dem Frühstück plötzlich auftretende, akute Müdigkeit meine Bemühungen, den Einkauf erledigt zu haben, ehe die Digitaluhr zweistellig wird. Nach 10 Uhr an einem Freitag einkaufen zu gehen bedeutet nämlich, einen Stau an der Frischtheke, der etwa so lang ist wie die Schlange vor dem Elbtunnel in der Rush-Hour. Wer also nicht unbedingt zwischen Rollatoren und Einkaufswagen zugeparkt werden will, um 3 Scheiben Fleischwurst zu ergattern, der steigt ab dieser Uhrzeit auf abgepackte SB-Ware um. 
Sei es wie es sei, tatsächlich war also erst einmal Vormittagsschlaf angesagt (ja, der Alltagspapa hat es schamlos ausgenutzt und sich dazugelegt), ehe wir um 11 Uhr dann starten konnten. 
Autofahren ist dabei ja auch so eine Sache, zumindest ohne zweites Elternteil. Da selbstlenkende Autos noch nicht serienreif sind, fällt diese Aufgabe dem Papa zu. Kinder haben aber im Reboarder nichts auf dem Beifahrersitz verloren, wodurch die Kommunikation auf einer Autofahrt von Wohnung zum großen Supermarkt gefühlt zwanzigmal zwischen "Gagaga" als Ausdruck der Freude, "Ooooooh" beim Bestaunen von LKWs und "Wäääääh" bei fehlendem Input changiert. Das alles natürlich bei Tempo 30-50, Verkehrsgeschehen wird da manchmal trotz aller Konzentration zur Nebensache.


Ein zehn Monate altes Kind ist darüber hinaus mit der Geduldsspanne einer gemeinen Fruchtfliege gesegnet, ein Umstand, der der kasernierten Haltung in einem Einkaufswagen eindeutig zuwider läuft. Folglich ist der einkaufende Elternteil nunmehr nicht mehr nur damit beschäftigt, alle "Supperschnäppchen" der Woche zu finden und einzuladen, nein, vielmehr muss er auch alles, was nur ansatzweise über die erste Gitterreihe hinausragt am entfernten Ende des Wagens balancieren. Vergisst er das, kann er anschaulich sehen, wie behände ein kleiner Mensch mit mehr Knorpel als Knochen seinen Körper verbrezelt, um Chipstüten, Bananen oder anderes zu angeln, anzuknabbern, zu analysieren und abschließend mit großer Freude auf den Boden zu werfen. Sie können sich also die allseitige Begeisterung vorstellen, wenn der nicht darauf vorbereitete Papa die Saftflasche und den Joghurtbecher in Reichweite gelassen hat...

Dass Kassenschlangen ebensowenig ein adäquates Babytainment darstellen, wie das Befüllen von Einkaufskörben und Verbringung selbiger ins Auto, ist wohl müßig an dieser Stelle zu erwähnen.
Nachdem wir nun also den Vorratsstop eingelegt hatten, ging es mit kurzem Halt beim Bäcker - sehr zur Freude des Sohnes, der hier ein Butterhörnchen räubern und anschließend unter großem Gekrümel im Babysitz vernichten konnte - weiter Richtung Frischemarkt.

Bevor ich dort jedoch ankam, musste ich feststellen, dass meine Holde leider vergessen hatte, dem Auto zu geben, wonach ihm am meisten verlangt - Benzin. Ich war heute im Stadtflitzer unterwegs, weil Madame den großen Wagen einmal ausfahren wollte und stellte fest, dass mir das Auto quasi auf Reserve übergeben wurde.
Murrend, innerlich fluchend und von der Idee mit Kind nun tanken zu müssen restlos begeistert, steuerte ich also die nächste Tankstelle an...

Fortsetzung folgt, bis dahin empfehle ich diesen Track zum Thema Schnäppcheneinkauf.


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