Als Eltern werden Sie es wissen, als Nicht-Eltern zumindest ahnen. Die Geburt des Kindes ist der mit Abstand leichteste Teil der Übung. Also technisch-administrativ gesehen, bitte nicht zur Gleichstellungsbeauftragen laufen liebe Mütter, danke :). Gefühlte 20 Jahre bevor es das erste mal für ihn relevant ist, bekommt der Filius vom Staat seine persönliche Steuer-Identifikationsnnummer, welche ihn fortan als braven und aufrichtigen Bürger und Zahlungsquelle begleitet, bis er dereinst den Ahnen in die ewigen Jagdgründe nachfolgt. Die Geburtsurkunde, seine erste Krankenversicherung, Aufnahme in diverse andere Haus- und Haftpflichten, alles kein Problem.
Die erste, wirkliche Hürde ist die Betreuung, wenn es sich die Eltern nicht erlauben können, fortan als Privatiers mit ihm zwischen Ibiza und Hawaii zu pendeln, oder zumindest auf dem Landgut eine unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen. Für die allermeisten von uns keine Option und so wird für die Eltern schon bald nach der Geburt die Frage "wohin mit dem Kind?" mehr Gewicht bekommen, als es einer jungen Familie vermutlich gut tut.
Die Karrieren der Eltern, gerade unsanft durch eigene Ansprüche an das Familienleben und die Kampfparole "Du bist größer, aber ich bin lauter!" unterbrochen, muss wieder in die Spur gebracht werden. Für viele bedeutet es auch, die nächsten Karriereschritte zu planen, also den planmäßigen Abschluss des Familienwachstums und einen eventuellen Jobwechsel miteinander in Einklang zu bringen. Auf der anderen Seite wird der Nachwuchs stetig größer/älter, bald schon folgen elementare Grundfragen zu Kita (Montessori? Städtisch? Eltern-Kind Initiativ? Waldkindergarten?) bzw. in vielen Gemeinden aus schlichten Kapazitätsgründen die verzweifelte Suche nach einer brauchbaren Tagesmutter. Kaum dort eingemündet, kann man das eigene Kind dann schonmal auf die Wartelisten von geeigneten Schulen setzen lassen, damit in 5 Jahren auch wirklich eine 3,33% Chance besteht, dass er/sie in die heiligen Hallen der nächsten Bildungsstufe aufgenommen wird. Auch hier muss dann gewählt und begründet werden, darf es eine Schule in kirchlicher Trägerschaft sein? Soll ein besonderes pädagogisches Konzept gefahren werden? Darf es auch althumanistisch, sprich mit Griechisch als zweiter Fremdsprache, sein (sollte der Junior Ambitionen Richtung Consultant oder Insolvenzanwalt zeigen, sicher keine schlechte Wahl)?
Sie sehen, wo wir eben noch dachten, die Entscheidung für ein Kind ist die mit Abstand schwierigste, so sind wir schon jetzt weit über die Erkenntnis erhaben und wissen es besser.
Den Ansprüchen der Eltern steht nämlich alsbald die Wirklichkeit der verfügbaren Plätze gegenüber. Je nach Wohnort hat man dann weder die Wahl zwischen Tagesmutter und Kita, bio oder elterninitiativ bzw. Klassen mit Übergröße statt jahrgangsübergreifenden Lernkonzepten. Es gibt schlicht im Umkreis von etlichen Kilometern nur einen Anbieter bzw. im schlimmsten Falle gar keinen!
Die erste, wirkliche Hürde ist die Betreuung, wenn es sich die Eltern nicht erlauben können, fortan als Privatiers mit ihm zwischen Ibiza und Hawaii zu pendeln, oder zumindest auf dem Landgut eine unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen. Für die allermeisten von uns keine Option und so wird für die Eltern schon bald nach der Geburt die Frage "wohin mit dem Kind?" mehr Gewicht bekommen, als es einer jungen Familie vermutlich gut tut.
Die Karrieren der Eltern, gerade unsanft durch eigene Ansprüche an das Familienleben und die Kampfparole "Du bist größer, aber ich bin lauter!" unterbrochen, muss wieder in die Spur gebracht werden. Für viele bedeutet es auch, die nächsten Karriereschritte zu planen, also den planmäßigen Abschluss des Familienwachstums und einen eventuellen Jobwechsel miteinander in Einklang zu bringen. Auf der anderen Seite wird der Nachwuchs stetig größer/älter, bald schon folgen elementare Grundfragen zu Kita (Montessori? Städtisch? Eltern-Kind Initiativ? Waldkindergarten?) bzw. in vielen Gemeinden aus schlichten Kapazitätsgründen die verzweifelte Suche nach einer brauchbaren Tagesmutter. Kaum dort eingemündet, kann man das eigene Kind dann schonmal auf die Wartelisten von geeigneten Schulen setzen lassen, damit in 5 Jahren auch wirklich eine 3,33% Chance besteht, dass er/sie in die heiligen Hallen der nächsten Bildungsstufe aufgenommen wird. Auch hier muss dann gewählt und begründet werden, darf es eine Schule in kirchlicher Trägerschaft sein? Soll ein besonderes pädagogisches Konzept gefahren werden? Darf es auch althumanistisch, sprich mit Griechisch als zweiter Fremdsprache, sein (sollte der Junior Ambitionen Richtung Consultant oder Insolvenzanwalt zeigen, sicher keine schlechte Wahl)?
Sie sehen, wo wir eben noch dachten, die Entscheidung für ein Kind ist die mit Abstand schwierigste, so sind wir schon jetzt weit über die Erkenntnis erhaben und wissen es besser.
Den Ansprüchen der Eltern steht nämlich alsbald die Wirklichkeit der verfügbaren Plätze gegenüber. Je nach Wohnort hat man dann weder die Wahl zwischen Tagesmutter und Kita, bio oder elterninitiativ bzw. Klassen mit Übergröße statt jahrgangsübergreifenden Lernkonzepten. Es gibt schlicht im Umkreis von etlichen Kilometern nur einen Anbieter bzw. im schlimmsten Falle gar keinen!
Wäre hier eigentlich primär die öffentliche Hand, im Rahmen ihrer Daseinsvorsorge, verpflichtet mindestens eine Grundvariation zur Verfügung zu stellen, ist die Realität brutal. Landauf und -ab müssen Eltern Rechtsanwälte für Kitaplätze bemühen, schließen Jugendämter gleich über Wochen und sind nur mehr mit der Abarbeitung von Altfällen beschäftigt, können Schulleiter schlicht aus Personalmangel nicht weniger als 32 Elfjährige in der ersten Gymnasialklasse gemeinsam unterbringen.
Zudem ist die Rechtsprechnung in dieser Hinsicht sehr ungnädig, Eltern, egal ob berufstätig oder nicht, ist eine 30-minütige Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln (pro Richtung) zu einer Kinderbetreuungsstätte zumutbar. In anderen Worten, nac
h 8,5 Stunden pro Tag Arbeit, 2x 0,5 Stunden Wegzeit von und zur Kita und schon haben wir unsere Kinder über zehn Stunden nicht gesehen und die kleinen Racker sind seit mindestens 12 Stunden wach. Ganz viel Freude beim gemeinsamen Familienabend mit vielen, ausgeruhten und energiegeladenen Menschen!
(Das hieran nebenbei auch der Staat noch verdient, weil die Betreuungskosten aber der vollendeten neunten Stunden nicht mehr gedeckelt sind, steht dann nochmals auf einem anderen Blatt, welches allerdings nicht fern vom Schatzmeister der jeweiligen Kommune lagern dürfte...)
Somit ist die Realität für viele (junge) Familien die, dass ein Elternteil seine Arbeitszeit nachhaltig reduziert, täglich die Pendelei zu einer nicht fußläufig erreichbaren Betreuungseinrichtung auf sich nimmt und danach für einige Stunden einem Broterwerb nachgeht ehe am Nachmittag schon weitere Verpflichtungen mit oder ohne Kind die Aufmerksamkeit verlangen.
An Aufstieg in der Firma oder berufliche Veränderung über die unmittelbare Region hinaus ist daher kaum zu denken, schließlich weiß niemand, ob, wann und wo man im neuen Wohnort eine halbwegs vertretbare Betreuung für den Nachwuchs bekommt.
Bis die staatlichen Stellen ihren Verpflichtungen in Form eines adäquaten Angebots und Verfügbarkeit desselben wieder nachkommen wird es also weiterhin viele Arbeitgeber geben, die über mangelnde Mobilität der Bewerber schimpfen und Politiker weiterhin propagieren, ma müsse für das eigene Dasein schon Veränderungsbereit sein.
Schöne neue Welt!
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