Heute war es so weit, eine Premiere der etwas anderen Art für mich. Hatte ich bisher als Arbeitnehmer oder durch die Ferienpause keine Gelegenheit, mich in die Eltern(Mutter)-Kind Kurse zu wagen, hatte der Terminplan heute absolut nichts dagegen. Zwecks moralischer Unterstützung (und vermutlich auch zur Kontrolle der Handhabung des Babys in nicht-häuslicher Umgebung) begleitet durch meine Frau, fand ich mich um kurz vor 10 mitsamt der Familie bei der Krabbelgruppe wieder. Während meine Frau schon die Formalitäten im Land der Bürokratie erledigte, fahndete ich wieder einmal im beschaulichen Berlin nach einem freien Parkplatz.
Was bist Du? |
Somit erreichte ich den eigentlichen Tatort zwar einige Minuten zu spät, wurde dafür aber beim Eintritt direkt angenehm überrascht. Ich war nicht alleine! Offenbar haben die Sommerferien im Bundesland dazu geführt, dass mehr Eltern frei haben (müssen) als zunächst angenommen. Unter ihnen, ausgestattet mit mehr oder minder skeptisch-aktiven Babys waren tatsächlich einige Väter!
Während unsere Babys also zwischen Weichmatten, Bällebad und seltsamen Objekten aus denen man einen Kreis bauen kann (dessen Sinn sich mir allerdings bislang nicht erschließen wollte) umherkrabbeln, -babbeln und gelegentlich auch mal völlig ohne ersichtlichen Grund wie am Spieß zu schreien anfangen, bemüht sich eine sogenannte Kursleiterin - heute eine krankheitsbedingte Aushilfe - Babys auf allerlei Arten zum Stehen und Gehen zu animieren.
Ja, Sie lesen richtig, Gehen und Stehen. Warum dies in einer Krabbelgruppe nun unbedingt so sein muss, verstehe ich nicht. Meiner bescheidenen Meinung nach leitet sich das Wort Krabbelgruppe vom krabbeln ab. Warum zum Geier muss ich also ein Kind, das glücklich mit seinen Artgenossen um die Wette robbt, unbedingt zu etwas animieren, was es vermutlich demnächst ohnehin von alleine machen kann.
Vielleicht bin ich naiv, aber ich glaube immer noch an die Macht des Rudels. Wenn man Kinder zusammen ausprobieren lässt, ziehen sie mehr für ihre eigenen Bewegungsmuster daraus, als wenn die Erwachsenen ihre Kinder halten und das Animationsprogramm der Kursleitung mit im Fünfminutentakt wechselnden Szenarien durchexerzieren.
Fazit:
Ich gebe zu, dies heute war sicher nur eine Momentaufnahme, viel zu wenig um über den gesamten Kurs ein fundiertes Urteil abgeben zu können. Aber eines ist sicher, wenn auch die folgenden Woche so ablaufen und den Kindern statt Freiraum ein Programm vorgegeben wird, dann wird der Anbieter keinen weiteren Euro von uns sehen, das Spielcafé um die Ecke dafür vermutlich aber einen regelmäßigen Konsumenten mehr bekommen.
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