Freitag, 28. August 2015

Familie und Termine - keine Zeit für Nichts?!?

Kennen Sie das? Ein Monat ist vorbei, wir sind dem Weihnachtsfest schon wieder näher als Ostern und in den Supermärkten tauchten heute erstmals Spekulatius und Lebkuchen in meinem Sichtfeld auf.

Oh du fröhliche...haben Sie schon Ihren Tannenbaum?

Wo ist nur die Zeit geblieben? Ein Blick in meinen Kalender verrät mir, dass ich in diesem Monat einen einwöchigen Großelternbesuch überstanden habe, an 14 der vergangenen 28 Tage Eltern-Kind Kurse oder Nachmittage mit Eltern und Kindern aus diesen Kursen verbracht habe und zweimal den kinderärztlichen Notdienst besuchen durfte/musste.

Pünktlich zum Beginn des meteorologischen Herbstes enden zwar nun die Sommerkurse (in Berlin beginnt am Montag wieder die Schule) des lokalen Gesundheitsanbieters, aber ein Blick auf die Voranmeldungen, die meine Holde für die kommenden Monate bereits für mich und unseren Filius getätigt hat, lässt bei mir jetzt schon den puren Freizeitstress ausbrechen.

Nicht, dass es mich stören würde, dass ich so viel mit meinem Sohn machen und erleben kann. Aber leider nimmt die übrige Welt auf den Umstand relativ wenig Rücksicht. Die Pflichtuntersuchungen für den Sohn stehen an, die Installateure unseres Vermieters kündigten sich diese Woche schon für in zwei Wochen zwischen 8 und 18 Uhr zu Instandhaltungsarbeiten am Wasser an und benötigen Zutritt zur Wohnung, ein paar private Termine wie Fitness möchte ich auch noch umsetzen um für die pfefferkuchenreiche Zeit ein wenig "Reserve" aufzubauen..und schon ist der verdammte Kalender wieder voll.

Sozialleben? In dieser Planung bisher Fehlanzeige, aber ich überlege, ein Doodle zu eröffnen und meine Vakanzen dort einzutragen, nach dem Motto "wer sich zuerst auf einen Kaffee mit mir einbucht mahlt zuerst". Andererseits muss ich diese Idee wohl wieder verwerfen, da mein Freundes- und Bekanntenkreis doch überwiegend arbeitet und somit mit den zur Verfügung stehenden Zeitfenstern werktags  10 - 12 Uhr (Mittagsschlaf des Nachwuchses) und Mo/Mi 21 - 23 Uhr (ja, auch ich brauche noch ein paar Stunden Schlaf pro Nacht) eher wenig wird anfangen können...

Ich hatte ja letzte Woche schon auf Studien hingewiesen, nach denen insbesondere junge Eltern ihr soziales Umfeld radikal umgestalten (müssen) um zwischen Job, Familie und sich selbst noch einen brauchbaren Ausgleich zu finden. Ich gebe gerne zu, auch für mich waren die dort genannten Zahlen und Beispiele sehr abstrakt - bis ich eben heute in meinen eigenen Kalender blickte...

Echte Treffen mit kinderlosen Freunden gab es im August gerade zwei Mal, ein Wert, der mich zwar nicht beunruhigt, aber doch zumindest erschreckt. Klar, mit Sport, Eltern-Kind Treffen und anderem ist viel vom freien Deputat schon weg, dass eventuell der Sohn zu kurz kommt sowieso niemals eine Option, aber trotzdem - spontan mal ins Kino? Im Oktober vielleicht wieder! An einem lauen Sommerabend in den Biergarten? Ja, gerne, aber um 20 Uhr müssen wir gehen damit das Kind noch irgendwann zum schlafen kommt...
Achja, diese Zeilen schreibe ich, nachdem wir gerade heimgekommen sind, es Stand ein Grillabend in der Gemeinde an, mein Kind schläft dank der vielen Eindrücke wie ein sehr schweres Kieselsteinchen und ich nutze tatsächlich so etwas wie Freizeit um Sie an diesen Gedanken teilhaben zu lassen.
Ein schönes Wochenende, genießen Sie das letzte Mal den Hochsommer im Land (für dieses Jahr) - am besten mit ein paar leckeren Lebkuchen ...
Ihr Alltagspapa


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