Freitag, 7. August 2015

Fortbewegung in den Berliner Sommerferien

Sommer, Sonne, Baustellen


Mit der Fortbewegung in Berlin ist es ja immer so eine Sache. Nimmt man ein Auto landet man oftmals im Stau. Bewegt man sich mit dem öffentlichen Verkehr, fallen Bäume auf Schienen oder Menschen unter Busse, was zu Verzögerungen von Minuten bis Stunden führt. Nutzt man ein Fahrrad ist das ökologische Gewissen zwar beruhigt, es beginnt aber ein schierer Überlebenskampf auf wahlweise schlechten Radwegen oder im fließenden, den Radler extrem schneidenden Verkehr.

Baustellenübersicht Berlin / (c) ViZ
Bei uns treten zu diesem Dilemma nun noch zwei weitere Aspekte hinzu. Die Eine nennt sich Ferienzeit, wo Stadtplaner immer wieder auf Ideen verfallen, die mit Fußgängertum nicht unter 2 Jahren bestraft werden sollte. Überall staut es sich, der Stadtring produziert täglich Staus von bis zu 90 Minuten - ich sage nur: Drei(ck)eck Funkturm - , die S-Bahn Berlin führt gleichzeitig dazu auf der parallel zum Stadtring laufenden Ringbahn Arbeiten im Gleis aus, die einen Schienenersatzverkehr auf die Straße führen, wo die Verkehrslenkung Berlin nicht weniger als 46 Sommerbaustellen gleichzeitig freigegeben hat, um endgültig das pure Chaos anzurichten. Überflüssig zu erwähnen, dass diese Baustellen das Fahren auf zwei Rädern erst recht lebensgefährlich machen, oder? 

Zum Anderen müssen wir als besorgte Eltern natürlich auch immer den Schutz unserer jüngsten im Blick behalten. Im Auto schützt ein Kindersitz prima, zumindest wenn ADAC und Co nicht völligen Murks getestet haben. Wogegen er allerdings machtlos ist, sind die 38° die aktuell von außen einwirken und trotz Klimaautomatik das (im Stau stehende) Auto binnen Minuten zu einer Sauna umwandeln. Auf dem Fahrrad haben wir seit neuestem - der junge Mann musste ja erst eigenständig sitzen lernen - einen preisgekrönten Kindersitz von Römer, der allerdings, wie das Rad selber, weder einen Airbag, noch einen Sonnenschutz hat.  
Auch hier also eher suboptimale Verhältnisse, um Distanzen im Hochsommer sicher und kindgerecht zu überwinden. 


 
Bleiben also nur die im Sommerferienverkehr ausgedünnten, öffentlichen Verkehrsmittel. Wir genießen also das Leben derzeit in vollen Zügen (und Bussen), kommen mit Sicherheit leicht erhitzt  und unpünktlich, aber immerhin ohne Sonnenbrand und Megastaus an. 

Trotzdem ist und bleibt es die Fortbewegung die Vater und Sohn von allen am wenigsten schätzen, was wiederum dazu führt, dass wir uns vor allem im Wohnbezirk und seinen direkten Anrainern bewegen. Kurztrips erfolgen mit dem vorgekühlten Auto oder frühmorgens mit dem Fahrrad, Junior ist ja spätestens um 6:30 Uhr ein verlässlicher Wecker. 

Nächste Woche steht ein "Ausflug" in unsere Werkstatt an der nördlichen Stadtgrenze Berlins an. Hin geht es mit dem Auto, welches dort einen Servicetermin hat, zurück mit den Öffentlichen, Tür zu Tür eine kleine Reise von 1:45 Stunden für rund 25 km (Zum Vergleich: Die Verbindung vom Berliner Hbf zum Gegenstück in Hannover dauert planmäßig 1:30 Stunden, für knapp 260 km mehr an Strecke!)
Am Folgetag dann das Ganze nochmals in Gegenrichtung...

Berlin, Dich muss man einfach gern haben, wa?

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